Brandenburger Köpfe

Brandenburg hat von Manchem viel: Sand, Wasser, Wald. Was Brandenburg aber auch hat sind „Köpfe“.

„Brandenburger Köpfe“ sind Menschen, die jeder in Deutschland kennt, kennen könnte oder ob ihrer Lebensleistung kennen sollte und deren Lebenswege in Brandenburg begannen, endeten oder die märkische Geschichte über lang oder kurz querten.

„Brandenburger Köpfe“ sind natürlich die Boxer Henry Maske, Axel Schulz, Manfred Wolke und die Kanuten Birgit Fischer, Franziska Weber und Sebastian Brendel. Oder Albrecht der Bär, der Große Kurfürst oder Königin Luise. Nicht zu vergessen Eva Strittmatter, Günter de Bruyn, Manfred Stolpe…

Auch Anja und Gerit Kling, Franziska Knuppe und Wolfgang Joop, deren Wiegen in Potsdam standen, gehören zu den Brandenburger Köpfen.  Anna Loos stammt aus der Havelstadt Brandenburg und Paul van Dyk aus Eisenhüttenstadt. Selbst die Stimmen der Interpreten von „Pack die Badehose ein“ (Cornelia Froboess) und „Ein Bett im Kornfeld“ (Jürgen Drews) erklangen zuerst in der Mark. Dort erblickte auch Eisprinzessin Katharina Witt die Welt…

In unserem Sinne zählen zu „Brandenburger Köpfen“ ebenso die, deren Berufswege irgendwo zwischen Perleberg, Prenzlau und Peitz entscheidende Wendungen nahmen. Hilmar Thate startete seine Schauspielerkarriere am Cottbusser Staatstheater, Manfred Krug lernte hierzulande Stahlschmelzer und Andreas Dresen das Filmemachen. Auch deutsche Kanzler sind hier zu nennen…

Mit Augenzwinkern gehören die dazu, die im Märkischen erst später im Leben Heimat gefunden haben wie Bernhard Heisig, Werner Stötzer und Wieland Förster oder Günther Jauch und Mathias Döpfner. Nicht zu vergessen sind auch die Fernsehkommissare und die, die hier wesentliche Spuren ihres Schaffens hinterließen: Schinkel, Persius, Lenné, der Fürst von Pückler.  Nicht zuletzt die, deren Lebensweg sich hier vollendete…

Niemand erhebt den Anspruch auf Vollständigkeit

Der Zugang zu unserem Land soll also über den „Kopf“ funktionieren. Deshalb haben wir die „Brandenburger Köpfe“ zusammengetragen. Niemand erhebt Anspruch auf Vollständigkeit. Und entgegen dem Rat von Sten Nadolny (geboren in Zehdenick!) haben wir uns auf das Gebiet des heutigen Landes Brandenburg konzentriert, also Alt- und Neumark ganz weggelassen, wie auch Berlin oder Halle/Saale, obwohl die dortige brandenburgisch-kurfürstliche Universität 1694 bekanntlich unter kurfürstlicher Herrschaft gegründet wurde.

Die Sammlung der „Brandenburger Köpfe“ kann „Aha“-Effekte erzeugen, Lust machen auf Brandenburg, kann dazu anregen, Geschichte und Geschichten nachzuspüren, Museen für Heinrich von Kleist oder Ludwig Leichardt zu besuchen, sich durch Juli Zeh oder Michael Gwisdek in deren neue Heimat, das Havelland respektive die Schorfheide locken zu lassen – oder ermuntern, andere höchst vitale Ex- oder Neu-Brandenburger nach ihren Eindrücken von Land und Leuten zu befragen.

Das haben wir bei allen lebenden „Brandenburger Köpfen“ auch getan. Joanna Zimmer sandte daraufhin eine extra Lobpreisung auf das Seengebiet der Spree. Andreas Dresen mailte: „Berlin hat Glück, es ist von Brandenburg umgeben“. Antje Rávic Strubel schickt ein Zitat aus ihrem Reiseführer und Harald Metzkes eine Grafik Friedrichs des Großen – mit einer Unterzeile, die er ausdrücklich auf Brandenburg verstanden wissen will: „Jetzt komm ich“.