Ministerpräsident Dietmar Woidke trauert um den langjährigen brandenburgischen Innenminister und früheren Generalleutnant der Bundeswehr, Jörg Schönbohm. In einem Kondolenzschreiben würdigt er den in der vergangenen Nacht Verstorbenen für seine Verdienste.
Woidke: „Jörg Schönbohm war ein großer Patriot im besten Sinne. Er hat sich große Verdienste um die Deutsche Einheit erworben. Mit Sensibilität, sachlicher Kenntnis und Sicht auf militärische Notwendigkeiten hat er die westdeutsche Bundeswehr und die ostdeutsche Nationale Volksarmee zusammengeführt. Zehn Jahre lang hat er als Brandenburger Innenminister verlässliche Regierungspolitik verantwortet. Mit seiner Heimat ist der gebürtige Brandenburger bis zuletzt tief verbunden gewesen und war stets guter Botschafter für Brandenburg. Dafür werde ich ihm immer dankbar sein!
Jörg Schönbohm hat sich nie davor gescheut, auch unbequeme Wege zu gehen. Für notwendige Veränderungen hat er stets mit starkem Willen und Standhaftigkeit geworben und gekämpft. Seine Ansichten vertrat er aufrecht und deutlich, aber er war im politischen Diskurs anderen Meinungen und Argumenten immer aufgeschlossen.“
Schönbohm löste als Befehlshaber des Bundeswehrkommandos Ost nach der Wende die Nationale Volksarmee auf und überführte diese in die Bundeswehr. Von 1999 bis 2009 prägte er als Innenminister die Landespolitik in Brandenburg entscheidend mit. So ordnete er die brandenburgischen Polizeistrukturen zehn Jahre nach der Landesneugründung neu, führte die deutschlandweit erste Internetwache ein und verstärkte die Zusammenarbeit mit der polnischen Polizei.