Die Landesregierung trauert um Professor Siegfried Matthus. Der Komponist war am Freitag im Alter von 87 Jahren in Stolzenhagen gestorben, wie heute bekannt wurde. Er schuf über 600 Musikwerke, gründete mit der Kammeroper Schloss Rheinsberg ein international beachtetes Festival der besonderen Art und ist im besten Sinne des Wortes ein „Brandenburger Kopf“. In dem Kondolenzschreiben von Ministerpräsident Dietmar Woidke heißt es:  

„Der Komponist Siegfried Matthus hinterlässt besondere musikalische Spuren – in Brandenburg, in Deutschland, in der ganzen Welt. Der Meisterschüler von Hans Eisler war ein Pionier der modernen Klassik und hat sich und dem Land Brandenburg 1990 mit der Kammeroper Schloss Rheinsberg ein bleibendes Denkmal gesetzt. Ihm ist mit seiner Idee, junge Sängerinnen und Sänger aus aller Welt in die malerische Kulisse des Rheinsberger Schlosses und des Parks zu holen und dort Opern für ein breites Publikum aufzuführen, ein Geniestreich geglückt. Bis heute zieht dieses einzigartige Opernevent jedes Jahr viele Musikbegeisterte in das durch Friedrich II. und Kurt Tucholsky ohnehin schon berühmte Städtchen. Siegfried Matthus hat sich um das Musikland Brandenburg verdient gemacht.“

Kulturministerin Manja Schüle erklärte zum Tode von Prof. Matthus: „Professor Siegfried Matthus war ein herausragender Komponist mit einem vielschichtigen musikalischen Werk und Kulturbotschafter weit über Brandenburg hinaus. Besondere Verdienste erwarb er sich in Verbindung mit dem Kulturstandort Rheinsberg. Ohne seine Vision für den Standort Rheinsberg vor fast 30 Jahren und seine jahrelange engagierte Arbeit, diese als Gründer und künstlerischer Leiter der Kammeroper auch in die Tat umzusetzen, würde es das Opernfestival in Rheinsberg, ein jährlicher Höhepunkt in Brandenburg mit ausgezeichnetem Ruf, nicht geben. Ich werde Siegfried Matthus nicht nur als besonderen Künstler in Erinnerung behalten, sondern auch und vor allem als engagierten Brandenburger, der unser Land vorangebracht hat. Siegfried Matthus wird fehlen.“

Matthus wurde 2006 mit dem Verdienstorden des Landes Brandenburg und 2015 mit Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland geehrt.