Der Schauspieler und Regisseur Michael Gwisdek ist tot. Er starb am Dienstag im Alter von 78 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit, wie seine Familie am Mittwoch nach Angaben der Agentur Just Publicity mitteilte. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören „Good Bye, Lenin!“, „Boxhagener Platz“, „Nachtgestalten“ und „Oh Boy“. Auch im Fernsehen war er oft zu sehen: ob im „Tatort“, bei „Bella Block“ oder in den „Donna Leon“-Verfilmungen.
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke zeigte sich bestürzt über den Tod des Schauspielers und Regisseurs Michael Gwisdek. In seinem Kondolenzschreiben an die Familie betont Woidke: „Mit Michael Gwisdek ist ein Großer seiner Zunft von uns gegangen. Sein überragendes Können brachte ihm verdientermaßen künstlerischen Erfolg und viele Auszeichnungen ein.“
Woidke unterstrich: „Noch im vergangenen Jahr stand Gwisdek gleich für mehrere Filme vor der Kamera. Sein lakonischer Kommentar ‚Ick komm nich dazu, Rentner zu sein‘ ließ mich schmunzeln. Es war auch sein komödiantisches Talent, das ihm die Türen zu Theater und Film geöffnet hatte. So war er schon in der DDR ein Star.“
Gwisdek war für Woidke ein Charakterschauspieler, wie es sie nicht mehr häufig gebe: “Schnoddrig, immer ein wenig zerkratzt, hat er eigenwillige Typen gespielt. Michael Gwisdek war ein Original mit Herz und Schnauze, ein Alleskönner, der auch in melancholischen Rollen glänzte. Fürwahr ein Publikumsliebling, auch ich war ein Fan von ihm.“
Als Ministerpräsident habe es ihn besonders gefreut, dass der in der Schorfheide lebende Gwisdek ein ‚Brandenburger Kopf‘ und damit ein Botschafter Brandenburgs war. Woidke: „Auch diese ‚Rolle‘ hat er gut ausgefüllt. Stammt doch der legendäre Satz „Janz schön viel Jegend hier“ von ihm.“
Woidke sprach Gwisdeks Witwe Gabriela sowie den Söhnen Robert und Johannes sein herzliches Beileid aus.