Ministerpräsident Dietmar Woidke gratuliert dem Künstler und Gestalter der Stolpersteine zur Erinnerung an die Opfer des Holocaust Gunter Demnig herzlich zum 75. Geburtstag am kommenden Donnerstag (27. Oktober). In einem Brief an den „Brandenburger Kopf“ betont Woidke:

„Herzliche Grüße zu Ihrem 75. Geburtstag! Die Schar der Gratulanten wird groß sein. Mit Ihrer Kunst haben Sie viele Menschen zutiefst berührt. Ihr Name und Ihr Werk sind untrennbar mit der Erinnerungskultur in Deutschland und Europa verbunden. Schon früh haben Sie mit den Mitteln der Kunst Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeprangert. Mit den Stolpersteinen entwickelten Sie eine Form des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, von Faschismus und Krieg, wie sie persönlicher und wirkungsvoller nicht sein kann. Längst sind diese besonderen Gedenksteine fast überall in Deutschland und weit darüber hinaus in die Gehwege der Städte und Gemeinden eingebettet, auch im Land Brandenburg.

Allein in Nauen, wo Sie frühe Kinderjahre verlebten, erinnern elf Stolpersteine an Menschen, die von den Nazis ermordet oder in den Tod getrieben wurden. Ihre künstlerische und zugleich liebevolle Gestaltung der Stolpersteine macht uns zu achtsamen Passanten auf den Straßen der Gegenwart und erinnert uns an die dunkelste Zeit deutscher Geschichte und ihre Opfer. Das Land Brandenburg ist stolz darauf, Sie zu den ‚Brandenburger Köpfen‘ zählen zu dürfen. Herzlichen Dank für Ihr künstlerisches Schaffen und für Ihren jahrzehntelangen Kampf gegen das Vergessen.“

Gunter Demnig stellt die Stolpersteine zur Erinnerung an NS-Opfer seit den 1990er Jahren her. Die Steine, die auf der Oberseite kleine Messingplatten mit den Namen der Opfer tragen, verlegt er vor deren einstigen Wohn- oder Arbeitsstätten im Straßen- oder Gehwegpflaster. Inzwischen gilt das Projekt mit etwa 95.000 Steinen in mehr als 1.200 deutschen Kommunen und 28 europäischen Staaten als das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Gunter Demnig lebt in Hessen.