2020 war für ganz Deutschland, für die ganze Welt ein schwieriges Jahr. Die Corona-Pandemie hat das Leben aller Menschen innerhalb von Wochen auf eine harte Probe gestellt. Viele beruflichen und persönlichen Pläne und Vorhaben konnten durch die sich weltweit rasend ausbreitende Pandemie nicht umgesetzt werden. Das betraf natürlich auch die Brandenburger Köpfe – Filmdrehs, Buchlesungen, Konzerte und andere Veranstaltungen wurden abgesagt oder unterbrochen. Auch die Olympischen Sommerspiele im Juli/August mussten in das kommende Jahr verschoben werden, und der Tag der Deutschen in Potsdam wurde auch ganz anders gefeiert als geplant.
Auch wenn in diesem Jahr das „normale“ Leben eingeschränkt war, gab es rund um die Brandenburger Köpfe einige Neuigkeiten.

Neues Buch und Landesorden

 Der Potsdamer Schauspieler Steffen Schroeder brachte zum Beispiel zu Jahresbeginn seinen ersten Roman “Mein Sommer mit Anja“ heraus, in welchem er von einem Jungen aus gutbürgerlichen Verhältnissen, einer Freundschaft zu dritt und einem Geheimnis – der Liebe zu einem wilden Mädchen, das mit allen Regeln bricht, erzählt.

Anfang Juni wurde dann bekannt, dass Steffen Schroeder nach neun Jahren und rund 200 Folgen als Ermittler Tom Kowalski in „SOKO Leipzig“ seinen Dienst quittiert. Zwar habe er die Entscheidung „schweren Herzens“ getroffen, aber am Ende habe ihm die Zeit für die Familie und andere Filmproduktionen sowie für seine Ehrenämter gefehlt. So ist Steffen Schroeder u.a. auch für die Behindertenwohnstätte Haus Sankt Norbert in Michendorf aktiv, arbeitet als Vollzugshelfer und engagiert sich als Botschafter für den „Weißen Ring“ sowie für EXIT Deutschland und unterstützt die Ehrenamtsbörse Potsdam. Für seine außerordentlichen Verdienste um das Land Brandenburg und seiner Bevölkerung wurde er im Oktober durch Ministerpräsident Dietmar Woidke mit dem Verdienstorden des Landes geehrt.

Neues Buch und Goldene Henne

Eine andere Ehrung erhielt in diesem Jahr sein Schauspielkollege Herbert Köfer. Der weltweit älteste aktive Schauspieler wurde Ende Oktober in Leipzig mit der „Goldenen Ehrenhenne“ für sein Lebenswerk geehrt.

In seinen mittlerweile über 80 Karriere-Jahren spielte er in über 300 Film- und Fernsehproduktionen und war neben seiner Tätigkeit als Film- und Theaterschauspieler auch Autor, Synchronsprecher und Moderator. Im Vorfeld seines 99. Geburtstages im Februar dieses Jahres erschien sein Buch „99 und kein bisschen leise“, in dem er humorvoll auf seine lange Karriere zurückblickt.

Weitere Informationen: www.herbertkoefer.de

Neues Buch und Literaturpreis

Durch die Pandemie bedingt wurde in diesem Jahr auch die traditionelle Leipziger Buchmesse abgesagt. So wurden die diesjährigen Preisträger via Hörfunk beim Preis-Medienpartner Deutschlandfunk Kultur bekanntgeben und geehrt.

Dabei erhielt der in Wilhelmshorst lebende Schriftsteller Lutz Seiler für seinen im März 2020 erschienen neuen Nachwenderoman „Stern 111“ den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik. In der Jury-Begründung heißt es: „Der Stern 111„, er leuchtet spektral. Legendäres Radiofabrikat der DDR, reine Liebe für eine junge Frau, die Sternferne der Dichtkunst genauso wie der Star, der die Eltern des Romanhelden in den Westen lockt. Dieser Roman leuchtet auf jeder Seite, und das mit menschenfreundlichem Humor…“

Weitere Informationen: lutzseiler.de

Deutscher Umweltpreis

Einen ganz anderen Preis erhielt in diesem Jahr Prof. Dr. Ottmar Edenhofer. Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung wurde mit dem Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ausgezeichnet.

Der Klima-Ökonom Edenhofer habe mit seinem Vorschlag einer CO2-Bepreisung erheblich zur Einigung der Bundesregierung auf das Klimapaket beigetragen, hieß es zur Begründung. Durch seine „exzellenten Forschungen, wissenschaftsbasierten Politikberatungen sowie sein hohes Engagement“ biete er Lösungen gegen den Klimawandel, die auch Fragen der Gerechtigkeit behandelten.

Weitere Informationen: www.pik-potsdam.de

Aus dem Fernsehen

„Fernsehgeschichte“ schrieben in diesem Jahr nicht nur die TV-Erstausstrahlungen von Andreas Dresens Kinofilm „Gundermann“ oder die Verfilmung des Bestsellers „UNTERLEUTEN“ von Juli Zeh, sondern auch Komikerin Ilka Bessin, die sich bei der diesjährigen Ausgabe der TV-Show „Let‘s Dance“ zum Publikumsliebling und in der Herzen der Jury tanzte.

die sich bei der diesjährigen Ausgabe der TV-Show „Let‘s Dance“ zum Publikumsliebling und in der Herzen der Jury tanzte. Erst im Viertelfinale war für die aus Ludwigsfelde stammende Bessin und ihren Tanzpartner Schluss. Ihre authentischen Auftritte und der offene Umgang mit zahlreichen Hasskommentaren zur ihrer tänzerischen Leistung und ihrem Aussehen, ihrem Engagement gegen Hater im Internet werden in TV-Erinnerung bleiben.

Ein weiteres Stück „Fernsehgeschichte“ schreibt gegenwärtig auch der aus Lübbenau stammende Jens Riewa. Er übernahm am 15. Dezember den Posten des Tagesschau-Chef-Sprechers von seinem Vorgänger „Mr. Tagesschau“ Jan Hofer, der der beliebtesten Nachrichtensendung in Deutschland 36 Jahre vorstand. Riewa präsentiert bereits seit 1991 die Nachrichten der „Tagesschau“, zunächst als Stimme aus dem „Off“, seit 1994 auch vor der Kamera.

Tag der Deutschen Einheit

Eigentlich sollte der 30. Jahrestag der Deutschen Einheit in Potsdam am 3. Oktober DAS Fest des Jahres werden. Aber auch hier war Corona bedingt alles anders.

Mit einer Kombination aus einer 30-tägigen EinheitsEXPO und einem neu gestalteten Festakt konnte Brandenburg diesem Jubiläum trotz widriger Umstände einen angemessenen Rahmen geben.

Unterstützt wurde das Land dabei auch von seinen Brandenburger Köpfen. Während Model Franziska Knuppe, Schauspielerin Gerit Kling, Boxer Henry Maske, Kanute Ronald Rauhe und Meteorologe Karsten Schwanke sich an der Sommeraktion „Brandenburg springt“ mit einem Sprung ins Wasser – ganz nach dem Motto „Auf zu neuen Ufern – seit 30 Jahren und auch in Zukunft“- beteiligten und somit in den sozialen Netzwerken Werbung für Brandenburg und den Tag der Deutschen Einheit in Potsdam machten, unterstützte u. a. Olympiasieger Sebastian Brendel die EinheitsEXPO mit seinem Rio-Canadier als Ausstellungstück im Brandenburg-Cube. Sängerin Anna Loos führte am 3. Oktober durch den offiziellen Festakt und Günther Jauch moderierte im Rahmen des Festaktes ein Gespräch u. a. mit dem Musiker Norbert Leisegang unter dem Leitgedanken DREI DEUTSCHE LEBEN.

Weitere Informationen: tag-der-deutschen-einheit.de

 

Gedenken

Neben zahlreichen runden Geburtstagen, die u.a. die Brandenburger Köpfe Thomas Rühmann (65.), Katja Ebstein (75.), Willi Schrade (85.), Wieland Förster (90.) und Professor Hans Joachim Schellnhuber (70.) feiern konnten,

gab es auch in diesem Jahr unerwartete schmerzliche Verluste.

Schauspielerin Renate Krößner verstarb genauso überraschend kurz nach ihrem 75. Geburtstag wie ihr Schauspielkollege Michael Gwisdek mit 78 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit. Schriftsteller Günter de Bruyn verstarb im Alter von 93 Jahren in seiner märkischen Heimat.